Neuer Rekord: Deutsches E-Mail-Volumen steigt auf 848 Milliarden Mails

Im Jahr 2018 wurden in Deutschland 848,1 Milliarden E-Mails versendet und empfangen. 2017 waren es 771 Milliarden. Damit ist das E-Mail-Volumen in deutschen Postfächern um 10 Prozent gestiegen – deutlich mehr als das weltweite Wachstum, das im Schnitt bei 4,5 Prozent lag.

28. Februar 2019 von Martin Wilhelm

2018 ist das E-Mail-Volumen in Deutschland um rund 10 Prozent gestiegen. (c) Shutterstock.com

Neben der privaten E-Mail-Korrespondenz waren insbesondere Online-Händler und soziale Netzwerke für den Anstieg verantwortlich. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Auswertung der beiden größten deutschen E-Mail-Anbieter WEB.DE und GMX, bei denen jeder zweite Deutsche sein hauptsächlich genutztes E-Mail-Postfach hat.

Wie Online-Handel und soziale Netzwerke die E-Mail nutzen

Die meisten E-Mails in deutschen Postfächern kamen 2018 von Newsletter-Anbietern, die ihre Abonnenten über Aktionen und aktuelle Angebote informieren. Auf Platz zwei im Absender-Ranking liegen Online-Shops wie Amazon, Zalando oder Otto, die Einkäufe im Netz mit Bestell- und Versandbestätigungen begleiten. Hinzu kommen die E-Mails der Paketdienstleister mit der Möglichkeit, den Lieferungsstatus verfolgen zu können. Drittgrößte E-Mailversender sind soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram, Twitter oder XING, die ihre Nutzer über Neuigkeiten ihrer Kontakte informieren und zum Login bewegen wollen. Hinzu kommt die private E-Mail-Korrespondenz mit Firmen, Behörden, Freunden und Familie, Schule oder Verein.

Einfluss der EU DSGVO auf E-Mail-Wachstum

„Mit dem neuen Rekordhoch markiert die E-Mail ebenso wie in den Jahren 2016 und 2017 ein zweistelliges Prozentwachstum“, sagt Jan Oetjen, Geschäftsführer von GMX und WEB.DE. Etwas gebremst wurde der Boom durch die EU-Datenschutzgrundverordnung, die im Mai 2018 in Kraft trat. Die Anforderungen an den rechtskonformen Versand sind durch die DSGVO gestiegen. Zusätzlich haben sich viele Nutzer aktiv von Newsletter-Listen abgemeldet. WEB.DE und GMX unterstützen dies und bieten seit Mitte 2018 die Möglichkeit, Newsletter mit einem Klick direkt im E-Mail-Postfach abzubestellen. In Folge dieser beiden Einflüsse – DSGVO und Newsletter-Abmeldungen – nahm das Gesamtvolumen der zugestellten Newsletter in der zweiten Jahreshälfte ab.

 

Rund 848 Milliarden E-Mails wurden 2018 in Deutschland empfangen und versandt. (c) WEB.DE

Rund 848 Milliarden E-Mails wurden 2018 in Deutschland empfangen und versandt. (c) WEB.DE

 

Digitalisierung von Handel und Briefmarkt führt auch 2019 zu E-Mail-Wachstum

Für 2019 erwarten die Datenanalysten von WEB.DE und GMX einen erneuten Anstieg des E-Mail-Volumens in Deutschland. Dies liegt zum einen am ungebrochenen E-Commerce-Boom. Hinzu kommt der Langfristtrend zur Digitalisierung des Briefmarkts, der 2019 durch steigende Portokosten einen neuen Impuls bekommen könnte.

Die Prognose basiert auf Statistiken der Radicati Group, der ARD/ZDF-Onlinestudie 2018 sowie Marktdaten auf Basis von über 40 Millionen E-Mail-Postfächern bei GMX und WEB.DE. Spam-Mails wurden herausgerechnet.

Kategorien: Mail, News, Pressemitteilungen

Verwandte Themen

Happy Birthday! 40 Jahre E-Mail in Deutschland

Am 3. August 2024 wird die E-Mail in Deutschland 40 Jahre alt. Seitdem die erste E-Mail 1984 auf einem deutschen Server empfangen wurde, hat sie sich zu einem unverzichtbaren Kommunikationsmittel entwickelt. Die meisten digitalen Dienste, Apps, sozialen Netzwerke und Shopping-Plattformen setzen heute auf Identifizierung und Kommunikation per E-Mail. mehr

„Das Ganze war relativ aufwändig“ – Michael Rotert über die erste E-Mail in Deutschland

Am 3. August 1984 begann in Deutschland das Zeitalter der digitalen Kommunikation: An der Universität Karlsruhe kam die erste E-Mail auf einem deutschen Computer an. Empfänger dieser historischen Nachricht war Professor Michael Rotert, der damalige Leiter des Fachbereichs Informatik. Im Interview berichtet er über die technischen Herausforderungen und Erfolge jener Zeit. mehr