E-Mail bleibt für die Deutschen das wichtigste digitale Tool nach der Corona-Pandemie

Digitale Formate wie Video-Konferenzen, Online-Events oder Fitness-Dienste per App haben gerade durch die Corona-Beschränkungen der vergangenen zwei Jahre einen Schub bekommen. Doch fragt man die Deutschen, welche Dienste sie auch nach dem Auslaufen der Corona-Maßnahmen nutzen würden, so bleibt vor allem die E-Mail mit 68 Prozent für sie am wichtigsten.

1. April 2022 von André Fertich

Foto: Shutterstock/LStockStudio

Erst mit Abstand folgen auf Platz 2 mit 58 Prozent Messenger-Dienste wie WhatsApp, die im vergangenen Jahr mit 66 Prozent noch an der Spitze des Rankings lagen. Soziale Netzwerke wie Instagram, Facebook oder Twitter würden 43 Prozent der Deutschen weiternutzen wollen. Die Lust auf Videotelefonie via Zoom, Skype oder Teams nach dem Ende der Corona-Maßnahmen ist im Vergleich zu 2021 um vier Prozentpunkte auf nur noch 25 Prozent gesunken. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage im Auftrag von GMX und WEB.DE.

Cloud-Speicher wird knapp ein Fünftel der Deutschen (18 %) weiterhin zum Teilen von Daten einsetzen. Digitale Portale zur Fort- und Weiterbildung (16 %), Online-Beratung per Video-Chat (11 %) und Online-Games (11 %) kommen auch unabhängig von der Pandemie-Situation vergleichsweise gut an. Wenig anfangen können die Deutschen dagegen mit Online-Sport-Angeboten (7 %) sowie mit einem digitalen Besuch von Kulturveranstaltungen (6 %) und Gottesdiensten (4 %).

Wenig Hoffnung auf einen Digitalisierungsschub durch neue Regierung

Nur ein Drittel der Bevölkerung (32 %) glaubt, dass die Ampel-Koalition die Digitalisierung in Deutschland stärker vorantreiben wird als die Vorgänger-Regierung. Eine relative Mehrheit von 39 Prozent ist dagegen der Meinung, dass dies nicht gelingen wird.

„Gerade die Herausforderungen durch die Corona-Pandemie haben den Nachholbedarf bei der Digitalisierung in zahlreichen Bereichen aufgezeigt. Die Bundesregierung muss dringend das Vertrauen der Bürger gewinnen, dass sie hier schnell anpacken und Neues bewirken kann“, sagt Jan Oetjen, Geschäftsführer von GMX und WEB.DE.

Vor allem Stadtverwaltungen müssen dringend digitaler werden

Den dringendsten Digitalisierungsbedarf sehen die Deutschen bei den Services der Stadtverwaltungen (51 %). Die Digitalisierung der Schulen hat sich aus Sicht der Befragten im Vergleich zum vergangenen Jahr leicht verbessert und wird aktuell noch von 50 Prozent der Deutschen bemängelt (56 % in 2021). Einen leicht positiven Trend gibt es auch bei den Homeoffice-Angeboten der Arbeitgeber: eine Verbesserung wünschen sich hier 34 Prozent der Befragten, während dieser Wert 2021 noch bei 38 Prozent lag.

Unverändert bleibt dieses Jahr der Nachholbedarf bei der Digitalisierung von Gesundheitsdiensten (38 %) und bei den digitalen Ausweisdokumenten (35 %). Eine stärkere Digitalisierung der Briefpost wünschen sich aktuell 28 Prozent der Deutschen.

Zur Methode: Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2.144 Personen zwischen dem 25. und 28.03.2022 teilnahmen. Die Vergleichsdaten aus 2021 beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2.062 Personen zwischen dem 16.06. und dem 18.06.2021 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

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