Vorsicht bei Last-Minute-Deals: Urlaubszeit ist Phishing-Zeit

Die Urlaubssaison steht vor der Tür und nach zwei Jahren Pandemie-bedingter Einschränkungen beginnt im Netz der Run auf die schönsten und günstigsten Reise-Angebote. Jetzt heißt es vor allem: Wachsam bleiben und einen kühlen Kopf bewahren. Denn wo viele Menschen ein und das selbe wollen, da sind Betrüger nicht weit. Gerade jetzt in der Urlaubszeit ist auch Hochsaison für Online-Kriminelle.

18. Mai 2022 von Christian Friemel

Augen auf bei der Urlaubs-Buchung: Online-Kriminelle nutzen die Reiselust im Netz aus. (c) Unsplash.com/Anastasia Nelen

Fiese Abzocke auf Online-Reiseportalen

Auf der Suche nach echten Reise-Schnäppchen werden Nutzerinnen und Nutzer oft auf gefakte Internet-Reiseportale gelockt. Auch die großen Marken werden immer häufiger von Betrügern kopiert und präsentieren ahnungslosen Kunden angebliche Urlaubs-Schnäppchen. Nichtsahnend bucht man dann zum Beispiel ein Hotel oder einen Mietwagen und gibt bei der Buchung sensible Informationen wie Kreditkartendaten an. Der Schwindel fliegt oftmals nicht direkt auf, sondern erst bei Reiseantritt, wenn die Buchung ungültig oder der Wagen nicht reserviert ist.

Um sich vor Betrügern zu schützen empfiehlt es sich, die Buchung direkt auf der Webseite des Hotels, der Fluggesellschaft oder der Mietwagenfirma zu tätigen. Falls bei einem Reiseportal gebucht wird, sollte die Buchung bei einem renommierten Unternehmen durchgeführt werden. Vor dem Buchungsabschluss sollte zudem überprüft werden, ob der Name des Reiseportals auch in der Internetadresse richtig geschrieben wurde. Wichtig ist auch, Werbeanzeigen auf Social Media oder Websites von Drittanbietern nicht blind zu vertrauen – sie führen oft zu gefälschten Reiseportalen. Wer sich bei einem Anbieter unsicher ist, kann Vergleichsportale zu Rate ziehen und auf eine seriöse Alternative ausweichen.

Fake Shops locken mit besonderen Schnäppchen

Spontan noch eine Bluetooth-Box oder eine aufblasbare Schwimm-Insel kaufen? Kein Problem, im Internet ist alles verfügbar, was das Urlauber-Herz begehrt. Doch auch hier tummeln sich jede Menge Fake-Shops und Phishing-Fallen. Nutzerinnen und Nutzer, die auf gefälschte Shop-Seiten zugreifen und bestellen, erwartet eine böse Überraschung: Nach geleisteter Vorauszahlung lässt die Ware auf sich warten, zum Verkäufer besteht keine Kontaktmöglichkeit und das Geld ist verloren. Um Fake-Shops zu identifizieren ist es wichtig, das Impressum vor Abschluss des Kaufs auf Vollständigkeit zu überprüfen. So sollten zum Beispiel bei deutschen Shops Kontaktdaten, eine Postadresse und im Optimalfall sogar eine Handelsregisternummer hinterlegt sein. Eine auffällige Internetadresse oder eher unsichere Zahlungsoptionen, beispielsweise per Überweisung, sollten stutzig machen. Zudem empfiehlt sich der regelmäßige Blick ins Postfach – Vertrauenswürdige Anbieter informieren über jeden Bestellschritt. Im Intelligenten Postfach von WEB.DE sind diese Detailinfos direkt in der Übersicht „Bestellungen“ einsehbar. Zudem können Sendungsverlauf und Lieferstatus teilweise in Echtzeit direkt in allen E-Mails angezeigt werden, die zum jeweiligen Bestellvorgang gehören. Das ist besonders bei kurzfristigen Urlaubsbesorgungen von Vorteil.

Phishing-Attacken in der Urlaubszeit

Beim sogenannten „Phishing“ handelt es sich um eine besonders beliebte Masche der Online-Betrüger. Der Begriff ist eine Zusammensetzung aus „Password“ und „fishing“, also übersetzt „nach Passwörtern angeln“. Dabei werfen Cyberkriminelle ihre Netze aus um sensible Informationen von ahnungslosen Usern abzufangen. Dies geschieht in der Regel durch gefälschte E-Mails, die rein optisch den Mails bekannter Online Shops täuschend ähnlich sehen. Darin wird der Nutzer dazu aufgerufen, einem Link zu folgen und auf einer Webseite vertrauliche Daten wie Passwörter, Zugangsdaten oder Kreditkarteninformationen einzugeben – eine Falle, denn alle Daten, die auf der verlinkten Website angegeben werden, landen in den Händen der Betrüger. Ihr Verlust kann für die Opfer großen wirtschaftlichen Schaden bedeuten.

Um den Internetkriminellen nicht ins Netz zu gehen, kann man sich an ein paar grundsätzliche Regeln halten: Zuerst sollte der Inhalt einer E-Mail mit Sonderangeboten genau unter die Lupe genommen werden. Ein Hinweis kann beispielsweise eine Anrede wie „Sehr geehrter Kunde“ sein. Seriöse Online-Shops sprechen ihre Kunden in der Regel mit dem richtigen Namen an. Auch auf Schreibweise und Grammatik sollte geachtet werden, denn oft beinhalten Phishing-Mails Übersetzungsfehler und einen schlechten Sprachstil. Zudem sollten Links niemals direkt in der E-Mail angeklickt werden. Die Internetseite des Online-Shops kann bei Bedarf in die Adresszeile des Browsers eingegeben werden.

Kategorien: News, Sicherheit

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