Familiengeburtstage und Haustiernamen – Das sind die beliebtesten Passwörter in verschiedenen Ländern

Geburtsdaten von Familienangehörigen, Partner oder Freunden sind für die Deutschen die wichtigste Quelle für Internet-Passwörter. Zwar verwenden auch die Österreicher und die Franzosen für ihre Passwörter am häufigsten die Geburtsdaten von nahen Angehörigen – in Österreich sind es zwölf und in Frankreich 13 Prozent der Bevölkerung. Die Deutschen denken bei Passwörtern mit 16 Prozent aber noch häufiger an Familien- und Partner-Geburtstage. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage von GMX und WEB.DE.

26. Juli 2022 von André Fertich

Foto: iStock/damircudic

Anders ticken die Briten: Im Vereinigten Königreich fällt Internet-Nutzerinnen und -Nutzern beim Thema Passwort als erstes der Name ihres Haustiers ein (Platz 1 mit 10 Prozent). Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird man dort also auf Passwörter mit “Teddy”, „Bella” oder “Roxy” antreffen.

Kosenamen von Kindern oder Partnern in Login-Daten zu feiern, ist dagegen wieder in Deutschland besonders beliebt: Hier nutzt sie mehr als jeder Zehnte (11 %) für seine Internet-Passwörter. Die Briten sind mit zwei Prozent bei der Verwendung von Kosenamen deutlich diskreter, und auch in Österreich ist der Anteil mit fünf Prozent und in Frankreich mit vier Prozent wesentlich geringer.

Passwörter mit persönlichen Informationen wie Geburtsdatum oder Namen von Familienangehörigen sind ein ernstes Sicherheitsrisiko. Kriminelle können gezielt nach solchen Daten auf Social-Media-Plattformen oder über andere Wege spionieren, um dann in die E-Mail- oder die Online-Shopping-Konten der Betroffenen einzubrechen. Deutsche Nutzerinnen und Nutzer sind erstaunlich unvorsichtig: Nur 43 Prozent verzichten auf persönliche Informationen in ihren Passwörtern. In Österreich liegt dieser Anteil bei 48 Prozent. Besser machen es dagegen die Briten: Dort verwendet die Mehrheit (54 %) keine persönlichen Details in den Passwörtern. Auch über die Hälfte (51 %) der Franzosen verfährt bei der Zusammensetzung ihrer Passwörter wesentlich vorsichtiger als die Deutschen.

„Identitätsdiebstahl ist für viele Internet-Nutzerinnen und -nutzer ein echter Alptraum. Besonderes Augenmerk sollte man auf seinen E-Mail-Account legen, denn damit loggt man sich bei den meisten Diensten ein und kann Passwörter zurücksetzen. Neben einem starken, einzigartigen Passwort für jeden Dienst sollte man auch eine Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren”, sagt Jan Oetjen, Geschäftsführer von GMX und WEB.DE.

Bei einer aktivierten Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) reicht das aktuelle Passwort allein nicht aus, um sich in das Internet-Konto einzuloggen. Zusätzlich muss beim Login ein weiterer Authentifizierungsfaktor angegeben werden, zu dem nur der Kontoinhaber Zugang haben kann. Meistens handelt es sich beim zweiten Faktor um einen einmaligen Zahlencode, der zum Beispiel per SMS empfangen oder in einer Smartphone-App generiert wird.

Zur Methode: Die verwendeten Daten beruhen auf Umfragen des Marktforschungsunternehmens Bilendi & respondi (Daten für Deutschland) und der YouGov Deutschland GmbH (Daten für Österreich, Frankreich und UK). Umfragezeitraum: Februar 2022 (Deutschland) und Mai 2022 (Österreich, Frankreich, UK). Befragt wurden insgesamt 1.000 Personen in Deutschland, 1.051 Personen in Österreich, 1.005 Personen in Frankreich und 2.118 Personen in Großbritannien. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die jeweilige Bevölkerung ab 18 Jahren.

Kategorien: News, Sicherheit

Verwandte Themen

POP3 und IMAP: E-Mails mit externen Programmen abrufen

Für alle, die ihre E-Mails mit externen Programmen wie Microsoft Outlook oder Mozilla Thunderbird managen möchten, führt kein Weg an zwei echten Klassikern vorbei: IMAP und POP3 - Weltweite Standards, über die E-Mails-Server im Web und E-Mail-Clients auf PC, Laptop oder Smartphone miteinander kommunizieren. Beide haben Vor- und Nachteile - WEB.DE zeigt, welche Risiken berücksichtigt werden sollten und welche Alternativen es für User gibt. mehr

Cyber-Kriminalität: WEB.DE und GMX erkennen rund 35 Prozent mehr Spam

Die Menge an abgewehrten Spam-Mails bei Deutschlands größten E-Mail-Anbietern WEB.DE und GMX steigt. Im dritten Quartal 2024 haben die beiden Dienste wöchentlich rund 1,9 Milliarden potenziell gefährliche E-Mails aus dem eingehenden Nachrichtenstrom herausgefiltert. Im Vorjahresquartal waren es noch 1,4 Milliarden. Im Trend liegen gefälschte E-Mails von Paketunternehmen und Kundenservice-Phishing. mehr