Besonders groß ist dieser Wunsch beim E-Mail-Postfach (30%), bei Online-Shopping-Konten (28%) und bei Cloud-Speichern (21%). Passwörter sind für die Mehrheit der Deutschen weiterhin ein Problem: 57 Prozent verwenden dasselbe Passwort bei mehreren Diensten und gefährden somit die Sicherheit ihrer Konten. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage, die die E-Mail-Anbieter WEB.DE und GMX zum Welt-Passwort-Tag am 1. Mai veröffentlichen.
MFA auf dem Vormarsch
Eine Mehrheit der Befragten (71%) gibt an, bereits heute für einzelne Dienste MFA-Technologien zu nutzen – auch außerhalb der gesetzlichen Verpflichtung beim Online-Banking. Spitzenreiter sind Online-Shops (35%) und E-Mail-Postfächer (33%). Fast jeder und jede Fünfte (19%) schützt Social Media Konten mit einem zusätzlichen Faktor, bei Online-Speichern (16%) und Messenger-Diensten (16%) kommt der Schutz seltener zum Einsatz.
Die häufigsten Methoden für die MFA-Absicherung sind SMS-TAN (65%) oder Codes per E-Mail (40%), gefolgt von biometrischer Authentifizierung via Gesichtserkennung oder Fingerabdruck (27 %). Eine Login-Bestätigung per Push-Nachricht auf dem Smartphone oder spezielle Authentifizierungs-Apps haben jeweils 22 Prozent im Einsatz.
„Ein sicherer Login basiert vor allem auf einem einmaligen und komplexen Passwort. Weitere Faktoren wie eine Freigabe auf dem Smartphone bieten zusätzlichen Schutz. Das ist gerade für die sensiblen Daten im E-Mail-Postfach wichtig“, sagt Michael Hagenau, Geschäftsführer von WEB.DE und GMX.
Passwörter bleiben Alltag – mit gefährlichen Konsequenzen
Die meisten Deutschen (30%) verwenden E-Mail-Adresse und Passwort bei bis zu 20 Diensten als Zugang, 18% sogar bei bis zu 30. Diese steigende Menge an Logins im digitalen Alltag führt bei der Mehrheit (57%) zu gefährlicher Nachlässigkeit: Die Hälfte der Befragten (50%) gibt an, Passwörter teilweise für unterschiedliche Online-Dienste zu nutzen; sieben Prozent verwenden sogar ein und dasselbe Passwort für alle Logins. Das birgt erhebliche Risiken: Wird ein solches Passwort bei nur einem einzigen Online-Dienst gehackt, können sich Online-Kriminelle damit durch einfaches Ausprobieren auch bei vielen anderen Websites anmelden und zum Beispiel auf Rechnung ihrer Opfer einkaufen oder die Daten anderweitig missbrauchen.
Interesse an Passkeys
Eine neuere Entwicklung ist die passwortlose Authentifizierung per Passkey – also der Login über biometrische Daten oder Geräte-ID. Fast sieben von zehn Befragten (70%) haben bereits von dieser Technologie gehört, 32 Prozent nutzen sie aktiv. Die Verwendung von Passkeys ist für viele attraktiv: 61 Prozent wären bereit, Passwörter bei zumindest wichtigen (34%) oder sogar allen (27%) Diensten durch Passkeys zu ersetzen.
Passwort-Diebstahl und KI als Herausforderungen
Mehr als die Hälfte der Befragten (53 %) haben große (15%) oder eher große (38%) Sorge, dass ihre Passwörter gestohlen und so Accounts von Online-Kriminellen übernommen werden könnten. Auch die steigende Bedrohung durch KI wird erkannt: 64 Prozent befürchten, dass Künstliche Intelligenz das Knacken von Passwörtern erheblich vereinfacht.
Grafiken zum Download:
Methodik: Das Marktforschungsunternehmen Bilendi hat im April 2025 insgesamt 1.121 deutsche Internet-Nutzerinnen und -Nutzer ab 18 Jahren befragt. Die Ergebnisse der Umfrage sind gewichtet und repräsentativ für die deutsche Bevölkerung. Weitere Informationen sowie Tipps mit den neuesten Passwort-Empfehlungen von WEB.DE und GMX stehen unter https://newsroom.web.de zum Abruf bereit.