Neben der privaten E-Mail-Korrespondenz waren insbesondere Online-Händler und soziale Netzwerke für den Anstieg verantwortlich. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Auswertung der beiden größten deutschen E-Mail-Anbieter WEB.DE und GMX, bei denen jeder zweite Deutsche sein hauptsächlich genutztes E-Mail-Postfach hat.
Wie Online-Handel und soziale Netzwerke die E-Mail nutzen
Die meisten E-Mails in deutschen Postfächern kamen 2018 von Newsletter-Anbietern, die ihre Abonnenten über Aktionen und aktuelle Angebote informieren. Auf Platz zwei im Absender-Ranking liegen Online-Shops wie Amazon, Zalando oder Otto, die Einkäufe im Netz mit Bestell- und Versandbestätigungen begleiten. Hinzu kommen die E-Mails der Paketdienstleister mit der Möglichkeit, den Lieferungsstatus verfolgen zu können. Drittgrößte E-Mailversender sind soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram, Twitter oder XING, die ihre Nutzer über Neuigkeiten ihrer Kontakte informieren und zum Login bewegen wollen. Hinzu kommt die private E-Mail-Korrespondenz mit Firmen, Behörden, Freunden und Familie, Schule oder Verein.
Einfluss der EU DSGVO auf E-Mail-Wachstum
„Mit dem neuen Rekordhoch markiert die E-Mail ebenso wie in den Jahren 2016 und 2017 ein zweistelliges Prozentwachstum“, sagt Jan Oetjen, Geschäftsführer von GMX und WEB.DE. Etwas gebremst wurde der Boom durch die EU-Datenschutzgrundverordnung, die im Mai 2018 in Kraft trat. Die Anforderungen an den rechtskonformen Versand sind durch die DSGVO gestiegen. Zusätzlich haben sich viele Nutzer aktiv von Newsletter-Listen abgemeldet. WEB.DE und GMX unterstützen dies und bieten seit Mitte 2018 die Möglichkeit, Newsletter mit einem Klick direkt im E-Mail-Postfach abzubestellen. In Folge dieser beiden Einflüsse – DSGVO und Newsletter-Abmeldungen – nahm das Gesamtvolumen der zugestellten Newsletter in der zweiten Jahreshälfte ab.
Rund 848 Milliarden E-Mails wurden 2018 in Deutschland empfangen und versandt. (c) WEB.DE
Digitalisierung von Handel und Briefmarkt führt auch 2019 zu E-Mail-Wachstum
Für 2019 erwarten die Datenanalysten von WEB.DE und GMX einen erneuten Anstieg des E-Mail-Volumens in Deutschland. Dies liegt zum einen am ungebrochenen E-Commerce-Boom. Hinzu kommt der Langfristtrend zur Digitalisierung des Briefmarkts, der 2019 durch steigende Portokosten einen neuen Impuls bekommen könnte.
Die Prognose basiert auf Statistiken der Radicati Group, der ARD/ZDF-Onlinestudie 2018 sowie Marktdaten auf Basis von über 40 Millionen E-Mail-Postfächern bei GMX und WEB.DE. Spam-Mails wurden herausgerechnet.