Phishing ist heute kein reines E-Mail-Phänomen mehr. Neben E-Mails (47 %) nennen die Befragten auch Telefonanrufe (26 %), SMS (23 %), Messenger-Dienste (14 %) und soziale Netzwerke (10 %) als Kanäle für Betrugsversuche. Die Maschen ähneln sich dabei auffällig. Am häufigsten treten Paketbenachrichtigungen (33 %), Gewinnspielerfolge (27 %) und Konto- oder Zahlungswarnungen (26 %) auf. Auch falsche Supportanrufe (16 %) und Fake-Profile in sozialen Netzwerken (12 %) gehören zum Repertoire der Täter.
„Wir erleben eine neue Phase digitaler Kriminalität. Phishing erreicht uns heute über alle Kanäle – und Künstliche Intelligenz verschleiert Betrugsversuche zunehmend perfekt. Entscheidend ist, die Muster hinter den Angriffen zu erkennen: emotionaler Druck und vorgetäuschtes Vertrauen. Wer das durchschaut, kann sich wirksam schützen“, sagt Michael Hagenau, Geschäftsführer von GMX und WEB.DE.
Sinkendes Vertrauen in digitale Kanäle
Der ständige Betrugsdruck bleibt nicht ohne Folgen: Fast die Hälfte der Befragten (49 %) gibt an, dass ihr Vertrauen in digitale Kanäle in den vergangenen zwölf Monaten abgenommen hat. 38 % verhalten sich seitdem vorsichtiger, 15 % meiden sogar bestimmte Anbieter oder Plattformen. Die größten Sorgen gelten Identitätsdiebstählen und finanziellen Schäden (je 62 %), gefolgt von Schad-Software (48 %) und dem Verkauf persönlicher Daten im Darknet (38%).
Sorge vor KI als Phishing-Booster
Künstliche Intelligenz sorgt für zusätzliche Verunsicherung: ChatGPT, Gemini oder CoPilot können Sprache täuschend echt nachahmen und so auch Phishing-Nachrichten überzeugender gestalten. Dementsprechend machen sich vier von zehn Befragten (40 %) große (21 %) oder sogar sehr große (19 %) Sorgen, künftig auf KI-gestützte Betrugsversuche hereinzufallen.
Wachsamkeit, starke Passwörter und 2FA
Trotz der Bedrohung reagieren viele Nutzer besonnen, indem sie verdächtige Nachrichten kritisch prüfen (58 %) und Absenderdaten kontrollieren (49 %). 47 % halten ihre Software aktuell, 46 % setzen auf starke Passwörter, und 43% nutzen bei wichtigen Konten eine Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA).
Über die Studie
Die repräsentative Online-Befragung wurde von YouGov Deutschland GmbH im Auftrag von GMX und WEB.DE durchgeführt. Befragt wurden im Zeitraum 31. Oktober bis 2. November 2025 insgesamt 2.001 Personen ab 18 Jahren. Die Erhebung wurde nach Alter, Geschlecht und Region quotiert und die Ergebnisse anschließend entsprechend gewichtet. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Wohnbevölkerung.
Ergebnisse im Detail