Zudem hat jeder Dritte Schwierigkeiten, zwischen echten Nachrichten und Falschmeldungen zu unterscheiden. Jeder Vierte zeigt eine Offenheit für Verschwörungstheorien. Insgesamt überwiegt jedoch das Vertrauen in Online-Nachrichten. Das sind Ergebnisse der Studie “So liest Deutschland Online-Nachrichten” im Auftrag der E-Mail- und News-Anbieter WEB.DE und GMX. Dafür hat das Meinungsforschungsinstitut dynata in einem online-repräsentativen Panel 2.140 Internet-Nutzerinnen und -Nutzer ab 16 Jahren befragt.
Nachrichten im Internet haben eine hohe Relevanz: Zwei Drittel der befragten Onliner lesen sie täglich, nur 11 Prozent sind „Wenigleser“ (seltener als einmal pro Woche). Deutschlands Haupt-Nachrichtenquellen sind laut Untersuchung Tagesschau.de (17,2 %), das gemeinsame redaktionelle Angebot von WEB.DE/GMX (15,6%), t-online.de (10,8%), n-tv.de (10,8%), Bild.de (10,5 %), das Online-Angebot einer Lokalzeitung (9,4%), RTL.de (8,6%) und Spiegel.de (8,5 %).
71,5 Prozent der Befragten haben Vertrauen in Online-Nachrichten; bei den „Weniglesern“ ist das Vertrauen mit 51,7 Prozent geringer ausgeprägt; am höchsten ist es mit 75,5 Prozent bei den täglichen News-Konsumentinnen und -Konsumenten.
Die Studie hat sich auch mit der Offenheit der Nutzerinnen und Nutzer für Fake News befasst. Dabei hat mehr als jeder Vierte (27,1%) der Aussage zugestimmt, dass an Verschwörungstheorien meistens auch ein Funken Wahres dran ist. Männer (28,9 %) sind hierbei offener als Frauen (25,1%). Bei den 30- bis 39-Jährigen ist die Fake-News-Affinität mit 32,8 Prozent am höchsten, gefolgt von den 16- bis 29-Jährigen (32,4 %). 76,1 Prozent in der Nutzergruppe mit Fake-News-Affinität vertrauen sozialen Netzwerken wie Facebook als Nachrichtenkanal. Noch höher sind die Werte bei Videoplattformen wie YouTube (76,5 %), alternativen Nachrichtenseiten wie Compact, RT Deutsch oder PI-News (77,3 %) und Gruppen-Chats auf Messenger-Diensten wie WhatsApp oder Telegram (78,4 %). Dagegen haben Studienteilnehmer, die als nicht-affin für Falschnachrichten eingeordnet wurden, ein eher geringes Vertrauen in alternative Nachrichtenseiten (36,1 %), Videoplattformen (33,6 %), soziale Netzwerke (31,4 %) und Gruppenchats auf Messenger-Diensten (26,5 %).
“Unsere Studie belegt, dass etablierte Medienmarken eine enorme Verantwortung für die Orientierung der Nutzerinnen und Nutzer im unübersichtlichen Online-Nachrichtenangebot haben. Durch redaktionell hochwertige und vertrauenswürdige Angebote können sie breite Nutzergruppen erreichen und somit Filterblasen entgegenwirken“, sagt Jan Oetjen, Geschäftsführer von WEB.DE und GMX.
WEB.DE und GMX publizieren gegen Desinformation im Netz wöchentliche Faktenchecks in Zusammenarbeit mit dem Recherche-Netzwerk CORRECTIV. Zudem fördert die Redaktion mit verschiedenen Transparenz-Maßnahmen das Vertrauen der Leserinnen und Leser. Im Rahmen der Journalism Trust Initiative von Reporter ohne Grenzen wurde beispielsweise das redaktionelle Leitbild und Regelwerk zusammengefasst und veröffentlicht.