Das größte Geheimnis machen deutsche Internetnutzerinnen und -nutzer aus dem eigenen Browserverlauf: Kaum 5 Prozent (4,7 %) der Befragten würden ihre so genannte Browser-History mit Firmen oder Unternehmen im Netz teilen. Ähnlich zurückhaltend sind die Menschen beim persönlichen Adressbuch mit privaten Kontakten (6,9 %) bzw. Angaben zu Gehalt (7 %) oder aktuellem Arbeitgeber (7 %). Auch Fotos möchten nur die wenigsten (8,9 %) online mit Firmen teilen.
E-Mail-Adresse ist „Visitenkarte im Netz“
Deutlich freizügiger sind die Deutschen mit persönlichen Daten wie Postadresse (37,1 %), Geburtsdatum (43,4 %) oder dem vollen eigenen Klarnamen (48,1%). Hier zeigt sich die Selbstverständlichkeit des Onlinehandels im digitalen Alltag: Wer im Netz bestellt, muss den meisten Shops gegenüber diese Daten preisgeben, um die Waren zu erhalten. Spitzenreiter im Ranking der „Datenfreigabe“ ist dementsprechend auch die eigene E-Mail-Adresse: Rund zwei Drittel der Deutschen (64,5 %) sagen „Ja“, wenn Unternehmen sie online nach der Mail-Adresse fragen.
Das macht die E-Mail-Adresse zum Identifikations-Merkmal Nummer 1 – zur „Visitenkarte im Internet“. So verlangen die meisten Logins bei Shoppingplattformen, Social Media Netzwerken oder anderen Diensten heute eine persönliche E-Mail-Adresse als Nutzernamen. Für die Anbieter lösen sich damit zwei Aufgaben auf einmal: Erstens sind E-Mail-Adressen einzigartig; die User sind damit gezielt adressierbar. Und zweitens bietet die E-Mail-Adresse einen perfekten Rückkanal, um mit den Kunden über neue Angebote oder bei Rückfragen in den Dialog zu gehen.
Datenschutz und Komfortfunktionen
Mit der zentralen Bedeutung der E-Mail-Adresse für die Internetnutzung steigen die Anforderungen an Komfort und Datenschutz beim eigenen E-Mail-Anbieter. Die E-Mail ist heute der primäre Kommunikationskanal für den Kontakt zwischen Privatpersonen und Unternehmen. Bei der Auswahl des E-Mail-Anbieters sollten Nutzerinnen und Nutzer also einerseits auf moderne Komfort-Funktionen wie automatische E-Mail-Kategorisierung, leistungsfähige Spam-Filter und ein gutes Management von Shopping-Mails achten. Andererseits sollte auch der Datenschutz keinesfalls zu kurz kommen. Dabei gilt es, vor allem auf die Serverstandorte des E-Mail-Anbieters zu achten. Unternehmen, die die Daten von Nutzerinnen und Nutzern ausschließlich in Deutschland speichern, unterliegen automatisch den strengen deutschen Datenschutzgesetzen und der EU DSGVO. Im Unterschied dazu sind Unternehmen, deren Daten außerhalb der EU gespeichert werden, oft an weniger strenge Gesetze gebunden.
Zur Methode: Die Convios Consulting GmbH untersucht seit 2009 regelmäßig das Kommunikationsverhalten der deutschen Internet-Nutzer. Für die aktuelle Studie wurden im September und Oktober 2023 insgesamt 1.004 Internetnutzer ab 16 Jahren befragt.