Einem Bericht der New York Times aus dem August 2013 zufolge wären die umfangreichen Enthüllungen durch Edward Snowden fast an der Komplexität von Verschlüsselungsmethoden gescheitert. Snowden wollte die geheimen Dokumente verständlicherweise nur verschlüsselt versenden. Als Empfänger hatte er den Journalisten Glenn Greenwald vorgesehen. Greenwald ignorierte sämtliche Nachrichten von Snowden allerdings zunächst, in denen dieser Versschlüsselungsmethoden erklärte. Diese seien ihm zu komplex gewesen, wie die Zeitung weiter berichtet. Deshalb wandte sich Snowden zunächst an eine Kollegin Greenwalds, Laura Poitras, so dass die Dokumente erst über einen Umweg zu Greenwald und damit an die Öffentlichkeit gelangten.
Snowden-Enthüllungen führen nur zu leichtem Anstieg derPGP-Nutzung
Seither ist die Nutzung von E-Mail-Verschlüsselung zwar gestiegen, allerdings nur leicht. Feststellen kann man dies an der Anzahl öffentlicher PGP-Schlüssel. Bei der Mail-Verschlüsselung mit dem weltweit etablierten Standard PGP, den auch Snowden nutzt, werden E-Mails an einen Empfänger mit dessen öffentlichem Schlüssel verschlüsselt und können dann mithilfe seines geheimen privaten Schlüssels nur von ihm selbst entschlüsselt werden. Die öffentlichen Schlüssel können in öffentlichen Verzeichnissen abgelegt werden.
„Gemäß sks-keyservers.net gibt es weltweit erst schätzungsweise fünf Millionen Schlüssel bei über drei Milliarden Internetnutzern weltweit. In Deutschland kommen wir bisher vielleicht auf wenige hunderttausend PGP-Schlüssel“, sagt WEB.DE und GMX Geschäftsführer Jan Oetjen. Diese Zahl wird sich nun deutlich erhöhen. Die beiden größten deutschen E-Mail-Anbieter WEB.DE und GMX haben PGP in ihre E-Mail-Dienste integriert und das Verfahren für jedermann einfach nutzbar gemacht. Schon nach den ersten Wochen befindet sich eine fünfstellige Zahl an öffentlichen PGP-Schlüsseln im WEB.DE und GMX Verzeichnis der öffentlichen Schlüssel.